Die letzten 13 Jahre durfte ich als Kommunikations- und PR-Beraterin spannende Kunden begleiten – vom kleinen Weingut über ein mittleres Bestattungsinstitut bis zum großen Chemiekonzern. Nach wenigen Jahren im Job kam die erste kleine Sinnkrise. Zwar verdiente ich gut und saß fest im Sattel. Aber meine Arbeit fand ich sekundär. Ich wollte für Menschen Dinge zum Guten bewegen, anstatt mit dem Blick auf den Bildschirm nur gute Geschichten zu (er)finden.

Also wechselte ich in den gemeinnützigen Bereich – und schrieb über echte gute Geschichten. Doch PR bewegt sich oft an der Oberfläche. Sehr viel wichtiger als den guten Schein fand ich das reale Sein. Die wahren Geschichten hinter den Menschen, die ich traf, und das, was sie erstmal nicht zeigen, weil es sie zweifeln lässt oder verunsichert.

Gleichzeitig war ich in Change-Prozesse involviert, die immer wieder stagnierten und Konflikte innerhalb der Organisation erzeugten. Schnell bildeten sich Muster und Dynamiken heraus, die Menschen in ihrer Kommunikation und Motivation blockierten. Das hatte Probleme zur Folge, bis hin zur inneren oder faktischen Kündigung. Es war deutlich, dass wir soziale Prozesse an sich als Priorität verstehen müssen, anstatt nur Inhalte oder Strukturen zu erneuern.

Der Wunsch, einen „Hebel“ zu finden, der mich und andere zum konstruktiven Selbstmanagement und damit mehr zueinander führt, brachte mich zur Yoga-Ausbildung und schließlich zur Systemischen Beratung.

Der systemische Ansatz ermöglicht den Perspektivwechsel über die eigenen Scheuklappen hinaus und spürt das Lösungspotenzial auf, das in jedem Einzelnen steckt. Durch unsere inneren Landkarten – unsere subjektiven Erfahrungen, Überzeugungen und Werte – bleibt unser Blick oft eingeschränkt.

Besonders in sozialen Kontexten habe ich erlebt, wie diese unterschiedlichen Filter und Wahrnehmungen ein gutes Miteinander behindern. Aber auch persönlich führten innere Glaubenssätze über mich und die Welt lange zu einer Entfaltungsblockade. Mein stärkster Glaubenssatz war „Wenn ich meinem Herzen folge, gefährde ich meine Existenz“.

Wie wirksam es ist, sich mit diesen Filtern zu beschäftigen, hat der Systemische Ansatz in seinen Anwendungsfeldern gezeigt. Wenn der Blick sich weitet, merken Menschen oft (erst), wie viele Ressourcen und Fähigkeiten sie besitzen. Dann schöpfen sie neuen Mut und bewegen Neues.

Diese Rückkehr zur Zufriedenheit durch das Lösen von „Verklebungen“ – seien es kleinere Konflikte oder echte Krisen – ist für mich das Ziel meiner Beratung. Menschen in diesen Prozessen zu unterstützen, erfüllt mich mit Sinn. Dazu bringe ich neben meiner Arbeits- und Lebenserfahrung Methoden aus dem Systemischen und der Körperarbeit in den Beratungsprozess ein.